Über Destination Nin[Verstecken][Zeigen]
NIN
Ortschaft am Südufer der Bucht von Nin, auf der Landzunge Zdrijac, 17 km nördlich von Zadar; 1692 Einw. Der Ort entwickelte sich auf einer flachen, durch Ablagerung entstandenen Landzunge, die durch die Aushebung eines Kanals im 14. Jh. in eine Insel verwandelt wurde; durch kleine Brücken mit dem Festland verbunden.
Geschichte
Nin ist eine Stadt mit ruhmreicher Vergangenheit. Als eines der wichtigsten Kulturzentren des frühen kroatischen Staates hat sie einmalige Denkmäler der spezifischen frühkroatischen Architektur aus dem 8.-9. Jh vorzuweisen. Besonders sehenswert ist die kleine Heilig-Kreuz-Kirche aus dem 9. Jh., die als die kleinste Kathedrale der Welt gilt; ebenfalls hervorzuheben ist der Gold- und Silberschatz von Nin.
Doch Nin ist nicht hur eine historische Stadt. Zusammen mit ihrer Umgebung bietet sie günstige Voraussetzungen für Urlaub und Erholung, insbesondere für den Kurtourismus. In der Nähe, weitab von Verkehr, Lärm und Industrie, gibt es mehrere lange Sandlagunen mit ganz besonderen mikroklimatischen Merkmalen. Das tief ins Land hineinragende, seichte Meer ist hier 2-3 °C wärmer und weist höhere Salz- und Aerosolwerte auf. Das Wasser ist sauber, da es wegen der geringen Tiefe so gut wie keinen Schiffsverkehr gibt. Hier liegen auch die größten Vorkommen des heilenden Peloid-Seeschlamms an der Adria. Seine Verwendung zu Heilzwecken geht zurück auf die Römerzeit und dauert bis in unsere Tage. Heute befindet sich hier eine kleine Ambulanz; die Rehabilitation wird in den Sommermonaten im Freien durchgeführt. In vielen Gasthäusern und Weinschenken werden Spezialitäten aus dem In- und Ausland angeboten. Voraussetzungen für Sport und Freizeitaktivitäten, Sportfischerei und Jagdausflüge sind gegeben. In der Galerie "Višeslav" kann man Ausstellungen mit Werken bekannter kroatischer Maler besuchen. In der Sommersaison werden Unterhaltungsabende veranstaltet. Nördlich von Nin (13 km) liegt die kleine Insel Ze čevo, vom Festland durch eine Senke getrennt, die man bei Ebbe durchwaten kann. Auf der kleinen Insel haben eremitische Ordensbrüder eine kleine Kirche zu Ehren der Madonna von Zečevo errichtet. Im Jahr 1500 wurden die Kirche und das Kloster von den Türken in Brand gesteckt und die Madonnenfigur, wie es die Überlieferung sagt, ins Meer geworfen. Doch trieb die Madonna im Wasser bis nach Nin, wo sie bis heute aufbewahrt und jedes Jahr am 5. Mai nach Zečevo gebracht wird. Das Gebiet um Nin ist bereits seit vorgeschichtlichen Zeiten besiedelt. In der Römerzeit (Aenona) ist es ein bedeutender Stützpunkt der antiken Liburner und verfügt über eine munizipale Selbstverwaltung. Die mittelalterliche kroatische Siedlung wird von Konstantin Porphyrogennetos (im 10. Jh.) unter dem Namen Nona erwähnt. Zur Zeit der kroatischen Dynastien war Nin Sitz eines Gaufürstentums sowie "des kroatischen Bischofs", dessen Gerichtsbarkeit sich auf das ganze damalige kroatische Staatsterritorium ausdehnte. In Nin hielten sich auch die kroatischen Könige auf, und es wurden von Zeit zu Zeit auch Kirchensynoden und Ständeversammlungen einberufen. Ab dem 12. Jh. erkennt Nin die Vorherrschaft der ungarisch-kroatischen Könige an. Im Jahr 1328 stellt es sich unter den Schutz Venedigs (Privilegienbestätigung im Jahr 1329) und bleibt bis zum Jahr 1797 unter venezianischer Herrschaft, mit Ausnahme einer Unterbrechung von 1358 bis 1409.
Kulturerbe
Von der antiken Inselsiedlung sind am Ufer Reste des Forums erhalten, auf dem ein monumentaler Tempel aus dem 1. Jh. stand. In der Spätzeit des Kaiserreichs hatte der Tempel die Funktion eines Augusteums, so daß die auf dem Forum entdeckten Statuen römischer Imperatoren wahrscheinlich hier untergebracht waren (heute im Archäologischen Museum in Zadar). Aus frühromanischer Zeit stammt die Heilig-Kreuz-Kirche mit kreuzförmigem Grundriß und Kuppel. Sie hat einen verzierten steinernen Türsturz mit dem eingemeißelten Namen des Gaufürsten Godežav. Aus der einstigen Michaelskirche stammt eine Inschrift mit dem Namen des Fürsten Branimir (zweite Hälfte des 9. Jh.), die heute in der Heilig-Kreuz-Kirche zu sehen ist. Die heutige Pfarrkirche St. Anselmus steht an der Stelle der alten romanisch-gotischen Kathedrale, von der eine Seitenkapelle und die neben dem Nordportal eingemauerten Heiligenreliefs erhalten sind. In ihrer Schatzkammer werden Reliquienschreine aus der Zeit um 800 aufbewahrt. Auf dem Hauptaltar der Seitenkapelle steht eine gotische Figur der Madonna mit Kind. Aus Nin stammt auch ein hexagonales steinernes Taufbecken mit Inschrift, in der Fürst Višeslav erwähnt wird (um 800); es wird im Museum für kroatische archäologische Denkmäler in Split aufbewahrt. Von den mittelalterlichen Befestigungsanlagen sind Teile der Mauern erhalten. In der Archäologischen Sammlung von Nin kann man Steinfragmente aus der Antike und dem Mittelalter bewundern. Unweit von Nin, an der Straße nach Zaton, blieb die auf einem prähistorischen Hügel errichtete frühromanische kleine Kirche St. Nikolaus in Prahulje aus dem 11. Jh. erhalten. Sie hat einen kleeblattförmigen Grundriß und eine Kuppel, über der zur Zeit der Türkenkriege ein Spähturm errichtet wurde.